Mittwoch, 24. September 2014

#DigitalLearner - Hintergedanken zu einer neuen AG


... so sieht die Werbung für meine neue AG aus
wer es nicht sehen kann möge diesen Link probieren:  https://infogr.am/digitallearner-68?src=web
... und das sind meine Hintergedanken dabei:

Meine guten Erfahrungen mit dem Einsatz (schülereigener) digitaler Endgeräte scheinen in keinem Verhältnis zum Verlangen der Schüler zu stehen, diese von sich aus einzusetzen.
Auch in diesem neuen Schuljahr habe ich vor allem in verwunderte Gesichter geblickt, wenn ich einer Klasse eröffnete, dass sie in meinem Unterricht auch einen digitalen Ordner führen dürften, sich für die digitale Form des eingeführten Lehrwerks entscheiden könnten und überhaupt gerne ihre eigenen Geräte mitbringen sollten.
Soweit ich das einschätzen kann, liegt das an der fehlenden digitalen "Arbeits-Tradition" in der Schule. Die Schüler sind es einfach nicht gewohnt, regelmäßig Technik auch in der Schule einzusetzen. Infolgedessen fehlt ihnen in diesem Bereich die Erfahrung - viele wissen nicht, welche gewinnbringenden, motivierenden und effizienten Lern- und Arbeitsweisen mit Computern aller Art möglich sind.

In meiner medienberatenden Tätigkeit versuche ich die Kollegen für den Computereinsatz im Unterricht zu begeistern und über Stolpersteine zu informieren. Das wird auch in Zukunft so weiterlaufen. Allerdings möchte ich nun zusätzlich ein "Graswurzelprojekt" starten, damit der Geräteeinsatz nicht nur "von oben", also von den Lehrern eingeplant wird, sondern auch "von unten", von der Schülerschaft aus in den Unterricht hineinwächst.

Wenn Schüler Erfahrungen mit Apps, Programmen und Online-Diensten, die für das Lernen eingesetzt werden können, gesammelt haben, werden sie, so meine Hoffnung, diesen Technikeinsatz auch stärker im Unterricht einfordern vorschlagen. Meiner Erfahrung nach reagieren viele Kollegen positiv, wenn Schüler darum bitten, mit ihrer Arbeitsgruppe lieber einen Podcast statt des geforderten Plakats zu erstellen. Zumindest, wenn sie glaubhaft versichern können, dass sie den Umgang mit Gerät und Programm beherrschen.

So können sich Lehrer und Mitschüler etwas abschauen und die Einsatzmöglichkeiten werden bekannt gemacht.

Das angesprochene "Graswurzelprojekt" ist eine neue AG, die den leider etwas englisch geratenen Titel #DigitalLearner trägt.
Hier sollen die interessierten Schüler das machen, was man bei Educamps unter "Eduhack" versteht. Apps, Programme oder Dienste werden erprobt und für Bildungseinsätze umgenutzt, obwohl sie gar nicht dafür vorgesehen waren. Aber natürlich dürfen auch klassische "Lernapps" ausprobiert werden.

Daraus ergeben sich zwei Schwerpunkte:
  1. Entwicklung einer eigenen technikgestützten Lern- und Arbeitsweise im Sinne einer papierlosen Schultasche
  2. Erprobung von technikgestützten Alternativen zu analogen Methoden im Unterricht

In beiden Fällen gilt: wenn etwas erprobt und für gut befunden wird, wird auch darüber berichtet. Dafür wird ein eigenes Blog eingerichtet, das die AG-Teilnehmer mit eigenen Texten, Filmen und Tonbeiträgen füllen. So können die Erfahrungen an die Schülerschaft und das Kollegium (nicht nur unserer Schule) weitergegeben werden.
Da hier der Weg über die Öffentlichkeit gewählt wird, werden Grundlagen des Urheberrechts und die Verwendung freier und offener Lizenzen ein weiterer Bestandteil der AG sein.